Ruedi Senn absolvierte in den 1960er Jahren die Schule für Gestaltung in Biel und arbeitete danach als Zeichner und Gestalter wissenschaftlicher Trickfilme für Prof. Jaggi in Leubiringen sowie für den Planungsverband Biel-Seeland. Ab 1969 war er in Bern und später in Mamishaus freischaffend als Grafiker und Photograph tätig. Zwischen 1961 und 2012 unternahm Senn zahlreiche Bergtouren im In- und Ausland. 1988 nahm er an einer Kleinexpedition zum Nun (Nun-Kun Massiv) in Kashmir, Indien teil sowie 2006 an einem Trek zum heiligen Berg Kailash (Nepal-Tibet). Seine Arbeiten sind in Sammlungen des Kunstmuseums Thun und im Musée d'Elysée vertreten.

"Senn weist ein bedeutendes fotografisches Oeuvre auf, wobei vor allem die Bergfotografien - schwarz-weiss und farbig - beeindrucken. Die Bilder Senns zeugen von der Gestaltungskraft des Grafikers: klare Konturen, leuchtende Kontraste zwischen Hell und Dunkel. Die Berge, die Schnee- und Eislandschaften werden in ihrer Strahlungskraft gezeigt, aber auch, wie Senn erklärt, in ihrer Einsamkeit, in Gewitter, Wolken oder Nebel. Ohne es zu wollen, 'inszeniert' Senn seine Berge, das heisst, er gibt ihnen die Möglichkeit eines imposanten Auftritts. So wirken etwa die Gipfel der Kette des Stockhorns wie Viertausender, bei andern Aufnahmen aus der Schweiz wähnt man sich im fernen hochalpinen Asien."
(Paul Hugger (Hrsg.). Alpine Fotografie in der Schweiz. Welten aus Fels und Eis. Zürich, 2009, S. 16).

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